Spulen und Drehkondensatoren

Die Bauformen von Spulen und Drehkondensatoren bzw. die Herstellung von Spulen werden im Zusammenhang mit dem Radio-Schaltpult 3, das dieser Beitragsreihe zugrunde liegt, hinreichend ausführlich beschrieben. Hier sollen nur einige ergänzende Hinweise gegeben werden.

Die Qualitätsfrage

Grundsätzlich gilt folgendes: Gerade bei den einfachen Schaltungen, mit denen wir uns vorwiegend beschäftigen, sollten die Komponenten von guter Qualität sein. Und da der Schwingkreis immer im Zentrum des Radioempfangs steht, gilt es für den Drehkondensator und die Spule im besonderen Maße. Konkret heißt das: Ohne einen guten Drehkondensator mit Luft-Dielektrikum und möglichst einer Übersetzung macht das Experimentieren keinen Sinn. Man sagt diesen Schaltungen zwar nach, dass sie eine geringe Trennschärfe haben, aber bei sorgfältiger Auslegung der Schaltung und günstigen Antennenverhältnissen kann die Trennschärfe ohne weiteres so sein, dass eine feinfühlige Einstellung erforderlich ist. Für Kurzwellenversuche benötigen wir ohnehin einen präzisen Luft-Drehko.

Bezüglich der Spulengüte möchte ich die Anforderungen nicht ganz so hoch stellen. Sicher, aus den Schaltungen lässt sich mit Spulen, die mit HF-Litze gewickelt sind, mehr herausholen, doch ist der Unterschied nicht so gravierend, dass derartige Spulen vorausgesetzt werden müssen. Facit: Wenn's geht, HF-Litze, ansonsten kommt man mit Kupferdraht auch zurecht.

Welcher Spulentyp?

Auf jeden Fall sollte für die Mittelwellenversuche eine der beiden Universalspulen mit 5 Anzapfungen vorhanden sein, also entweder die Zylinderspule oder die Ferritstabspule. Die Zylinderspule ist noch etwas flexibler, da variabel angekoppelt werden kann, während die Ferritstabspule auch mal den Empfang ohne Zusatzantenne erlaubt. Ich selber habe die Versuche immer zuerst mit der Zylinderspule aufgebaut und dann - je nach Situation - auch andere probiert.

Die Umstellung auf eine andere Spule (etwa die Flachspule) hat durchaus ihren Reiz. Man muss mit weniger Anzapfungen auskommen, die Antenne neu anpassen, evtl. die Schaltung etwas anders auslegen. Das kann sehr lehrreich sein.

Im Kurzwellenbereich stellen sich solche Fragen nicht. Man nimmt eine vorhandene Spule, und wenn die nicht passt, wickelt man sich schnell eine passende zurecht.

zurück