Die zweite Verbindungstechnik, die für den Selbstbau geeignet ist, verwendet Buchsenleisten mit dem Rastermaß 2,54 mm.
Es ist darauf zu achten, dass die Leisten trennbar sind. Außerdem
sollten sie sie eine Höhe von etwa 8 mm haben. Es gibt zwar auch
niedrigere Bauformen (etwa 5 mm), aber bei denen sind die Kontaktfedern
entsprechend kurz - und hart.
Zur Trennung ist eine Laubsäge mit feinem Sägeblatt (am besten für Metall) gut geeignet. Das Auseinanderbrechen mit einer Zange gelingt nicht immer.
Die
Buchsenleisten nehmen Vierkantstifte 0,63 mm auf, die in Form von
Steckerleisten erhältlich sind. Mit einer Zange kann man die
Stifte aber herausziehen und einzeln verwenden. Am besten nimmt man
Steckerleisten mit vergoldeten Stiften, die sind nicht sehr viel
teurer.
Mit Litze verlötet und mit Schrumpfschlauch überzogen, ergeben die Stifte ausgezeichnete Verbindungsstrippen. Es ist empfehlenswert, zwei Lagen von Schrumpfschlauch anzubringen. Die Stifte lassen sich nicht nur in die Buchsenleisten stecken, sondern sind auch für Breadboards geeignet.
Bei
"normaler" Anwendung werden die Buchsenleisten so angebracht und
verlötet wie in der nebenstehenden Abbildung. Im
Experimentierbetrieb hat diese Bauweise einen Nachteil: Die Buchsen
verbiegen schnell, wenn man die Bausteine etwas hart anfasst.
Außerdem wirken solche "Türme" nicht besonders gut.
Die "versenkte Buchsenleistentechnik"
Besser ist die versenkte Bauweise, die sich vor allem für
Grundplatten oder Anschlussleisten eignet. Hier befinden sich die
Buchsenleisten unterhalb einer kupferlosen Lochrasterplatine. Die
"Kontaktlöcher" werden gekennzeichet, z.B. mit Kreisen.
Das Bild zeigt, wie die versenkten Buchsenleisten angebracht werden: Sie werden mit Stabilit Express fugenverklebt. Damit sie exakt unter den Löchern sitzen, werden vorher von der anderen Seite Stiftleisten eingeführt und mit querliegenden Buchsenleisten arretiert. - Ein aufgelöteter Platinenstreifen verbindet schließlich die Buchsenkontakte und sorgt für endgültige Stabilität. Wenn man diese Leisten wieder abbrechen will, gebraucht man schon eine kräftige Zange.
Eine Grundplatte mit versenkt angebrachten Buchsenleisten.
Dieselbe Platte, von unten gesehen. Die Streifenrasterplatine musste aufgetrennt werden, weil die Rastermaße der beiden Platinen nicht genau übereinstimmten. Schon bei geringfügigen Differenzen krümmt sich die Platte. Na ja, und ohne Lötlack wird die Platine schnell schmuddelig, wie man sieht ...

Wenn
die Anschlussdrähte von Widerständen, Kondensatoren usw.
nicht dicker als etwa 0,6 mm sind, kann man sie direkt in die
versenkten Buchsenleisten stecken. Andernfalls müssen sie auf
kleinen Platinen montiert werden. Bei Bauteilen, die sich nicht so
zurechtbiegen lassen, dass sie ins Raster passen, ist das ohnehin
erforderlich.
Als Stifte werden wieder die Vierkantstifte aus den Steckerleisten verwendet (vorher testen, ob sich die Stifte herausziehen lassen). Die Arretierung mit Hilfe einer zweiten Platine ist hier sehr wichtig, ebenso wie das Fixieren mit Stabilit Express. Dabei muss nicht unbedingt, wie im Bild sichtbar, die gesamte Fuge ausgefüllt werden; es reicht, wenn rund um die Stifte eine "Säule" aus diesem Klebstoff eingefüllt wird.
Das
Bild zeigt ein Problem: Bei Verwendung von Lochrasterplatten sind die
Vierkantstifte zu dünn für die Bohrungen, und es ist
äußerst schwierig, sie senkrecht einzulöten. Mit einem
eigens dafür konstruierten Stifthalter
gelingt es aber recht gut. Das Bild lässt auch erahnen, wie
wichtig die stabile und sorgfältige Verklebung zwischen den beiden
Platinen ist.
Bei vielpoligen oder großflächigen Bauteilen kann es darüber hinaus sinnvoll sein, die Löcher in der unteren Hilfsplatine auf 2,5 mm aufzubohren und von unten mit Stabilit Express anzufüllen. Dabei muss man natürlich aufpassen, dass die Stifte nicht mit dem Klebstoff verschmutzt werden. Aber nun sitzen die Stifte wirklich stabil, und auch, wenn man die Platine beim Herausziehen etwas verkantet, kann nicht mehr viel passieren.
Bezugsquellen:
Gute Erfahrungen habe ich mit folgenden Produkten gemacht:
Buchsenleisten 20-polig: Conrad Elektronik, Bestell-Nr.: 73 63 50-59
Stiftleisten 36-polig vergoldet: Reichelt Elektronik, Bestell-Nr.: SL 1X36G 2,54