Das Kreuzknotenraster

Prinzip

Die Knoten eines Rastersystems müssen den Anschluss mehrerer Bauteile oder Verbindungsleitungen erlauben, was beim einfachen Knotenraster durch die universellen Klemmen erreicht wird. Wenn aber anstelle der Klemmen einpolige Buchsen eingesetzt werden sollen, kommt der Gestaltung der Knoten besondere Bedeutung zu.

Da diagonale Verbindungen wohl ausscheiden, sind pro Knoten 4 Buchsen erforderlich, die so angeordnet sind, dass in den 4 Grundrichtungen Bauteile angeschlossen werden können. Die Knoten erhalten dadurch die Form eines Kreuzes.

Jeder Kontakt des Knotens hat eine starre, vorgegebene Bauteilausrichtung. Dadurch ist das System relativ einfach zu handhaben, denn man braucht nicht lange zu überlegen, wie man ein Bauteil anordnet. Andererseits ist das System auch wenig flexibel.

Das Kreuzknotenraster besticht durch seine einfache und klare Struktur, doch wenn es um die Bestückung mit Bauteilen geht, ist es keineswegs unproblematisch.

Bauteile mit mehr als 2 Anschlüssen fallen relativ groß aus und beanspruchen viel Fläche auf der Grundplatte.


Aber auch die zweipoligen Bauteile, sofern sie auf Platinen montiert sind (die Regel bei diesem System), verhalten sich mitunter sperrig. Widerstand und Kondensator stehen sich gegenseitig fast im Weg.

Leider können die Bausteine nicht immer so schmal gehalten werden wie das Raster es erfordert. Die maximale Bausteinbreite richtet sich nach dem Abstand der Kontaktstellen im Knoten. Durch Vergrößerung der Knoten wird aber das ganze Raster ausgedehnt, und auf der Grundplatte bleibt viel ungenutzter Raum.

Eine andere, nicht sehr elegante Lösung besteht darin, die Bausteine asymmetrisch zu gestalten.

Wo kommt das Kreuzknotensystem vor?

Mir ist kein Experimentierkasten bekannt, der auf diesem System beruht. Der Einsatzbereich liegt mehr Im professionellen Einsatz, also in Schulen und Ausbildungsstätten. In den Lehrmittelkatalogen findet man verschiedene Varianten des Systems, die sich vor allem in der Form der Bausteine unterscheiden. Bei den Buchsen handelt es sich meist um übliche 4-mm-Buchsen.

Da das Kreuzknotensystem realiv viel Platz beansprucht, eignet es sich besonders für großflächig anglegte Demonstrationsgeräte.

Realisierung mit eigenen Mitteln

Dem Selbstbau eines Experimentiergerätes, das auf der Kreuzknotentechnik basiert, steht eigentlich nichts im Wege. Eine andere Frage ist jedoch, ob sich mit gleichem oder geringerem Aufwand nicht ein kompakteres, effektiveres Gerät bauen lässt.

Ein Leser hat sich an den Bau eines solchen Gerätes begeben und dabei sogar professionelle 4-mm-Verbindungstechnik angewandt. Einige Fotos dieser Experimentierplatte hat er mir zur Verfügung gestellt.

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