Das Kopplungsraster

Prinzip

Eine Sonderform des Rasters ist das Kopplungsraster. Im Gegensatz zu den "klassischen" Rastern, deren Knoten mindestens 3 (üblicherweise 4) Anschlüsse enthalten, gibt es hierbei nur "Zweierknoten".

Wenn man ein Bauteil aufsteckt, bleibt an jeder Seite nur je ein Anschluss übrig, und das reicht gerade, um weitere Bauteile anzukoppeln. Damit ist auch schon das Besondere dieses Rasters beschrieben. Es handelt sich überhaupt nicht um Knoten, sondern nur um Kontakte, mit deren Hilfe zwei benachbarte Bausteine verbunden werden. Verzweigungen, das Hauptmerkmal eines Knotens, können damit nicht vorgenommen werden, sondern müssen an anderer Stelle erfolgen, nämlich in speziellen Bausteinen. Konsequenterweise geht man dann noch einen Schritt weiter und verlegt auch schlichte, unverzweigte Leitungsverläufe in die Bausteinebene. Letzten Endes werden Strippen dadurch überflüssig.

Dass sich mit dieser Rasterstruktur Schaltbilder sehr getreu umsetzen lassen, liegt auf der Hand. Das wird noch deutlicher, wenn wir nur die Oberseite der Bausteine betrachten:

Andererseits muss man einen großen Aufwand in Kauf nehmen und sehr viel Platz für den Aufbau bereitstellen. Nicht zuletzt ist das System ein wenig starr und bereitet Schwierigkeiten bei komplizierteren Schaltungen.

Wo kommt das Kopplungsraster vor?

Es gibt ein System, das konsequent auf dem Kopplungsraster basiert, nämlich das Lectron-System. Die Bausteine, die sich ja strikt dem Raster unterordnen müssen, haben genormte Größen. Der Kontakt wird jedoch nicht über die Grundplatte hergestellt, sondern über seitlich angebrachte Kontaktplättchen. Dadurch, dass viele Bausteine erforderlich sind, die nur Leitungsfunktionen übernehmen, wird das System insgesamt recht aufwendig und kostspielig.

Realisierung mit eigenen Mitteln

Im Unterschied zu den Streifenrastern ist der Selbstbau eines Kopplungsrasters wieder eine interessante Aufgabe. Wie bei allen Rastern bietet sich dabei die versenkte Buchsenleistentechnik an. Die Kontakte werden also nicht, wie bei Lectron, direkt, sondern in klassischer Weise über die Grundplatte hergestellt. Ein auf dieser Basis erstelltes Selbstbau-Experimentiersystem ist das SGS-Schaltpult.

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