Das einfache Knotenraster

Prinzip

Die unmittelbare Anwendung des Rastersystems besteht darin, auf einer Grundplatte ein Netz von Kontaktklemmen zu montieren. Bauteile werden mit ihren Anschlussdrähten an den Klemmen befestigt und gleichzeitig miteinander elektrisch verbunden.

Ein solches Rastersystem ist an verschiedene Voraussetzungen gebunden:

  • Die Klemmen müssen "richtungsunabhängig" sein, d.h. die Anschlussdrähte müssen sich von allen Seiten einführen lassen. Geeignet sind z.B. Klemmen aus Spiralfedern.
  • Die Bauteile müssen sich eignen. Bauteile für Printmontage lassen sich nicht verwenden. Außerdem muss die Größe stimmen: die Anschlussdrähte müssen lang genug sein, die Bauteilkörper sollten nicht größer als das Rastermaß sein.
Natürlich erfüllen nicht alle Bauteile diese Voraussetzungen, und deshalb müssen oft Sonderlösungen gefunden werden (Verlängerung von Anschlussdrähten, Montage auf kleinen Platinen usw. - siehe Transistor im Bild).

Eine wesentliche Eigenschaft eines Knotenrasters ist die mögliche Ausrichtung der Bauteile. Bei der hier beschriebenen Knotenform sind praktisch alle Richtungen möglich, wozu, wie oben dargestellt, geeignete Kontaktklemmen vorhanden sein müssen.


Wo kommt das einfache Knotenraster vor?

Alle, die schon einmal mit einem Experimentierkasten von Philips experimentiert haben, erkennen das System spontan wieder. Das Knotenraster wird hierbei konsequent und durchgängig angewandt. Dass die Klemmen nicht fest auf der Grundplatte montiert sind, sondern nur an den benötigten Stellen eingesteckt werden, ändert nichts am Prinzip.

Interessant sind auch die Lösungen für die "Sonderfälle": Transistoren stecken auf kleinen Brettchen, die aber keine Anschlussdrähte haben, sondern mit "Kontaktlöchern" auf die speziell dafür eingerichteten Klemmen gestülpt werden. Übertrager und HF-Spulen haben dagegen stabile Anschlussdrähte, so zurechtgebogen, dass sie sich ins Raster einfügen. Als Hersteller elektronischer Bauteile konnte sich Philips leisten, dafür Sonderformen zu konstruieren.

Ein anderes System, das offensichtlich auf dem einfachen Knotenraster basiert, ist der aktuelle Experimentierkasten "easy electronic" von Kosmos. Die Knoten bestehen aus Druckknöpfen, die Bauteile sind auf elastischen Plastikstreifen montiert und lassen sich "aufknipsen". Oben enthalten sie wieder einen Druckknopf, so dass eine Art "Stapelkontakt" erreicht wird. Leider habe ich den Kasten noch nicht kennenlernen können, so dass ich auf die Bilder in Prospekten und in Internetangeboten angewiesen bin.

Realisierung mit eigenen Mitteln

Ob sich das einfache Knotenraster für den Selbstbau eignet, vermag ich zur Zeit noch nicht zu sagen. Die Notwendigkeit, spezielle Kontaktklemmen einzusetzen, spricht eher dagegen. Vielleicht kommt noch die zündende Idee.

zurück