Rückkopplung nach dem ECO-Prinzip

Worum geht es?

Die Bedeutung der Rückkopplung wurde bereits am Standard-Audion ersichtlich. Dort war die Rückkopplung jedoch nur schwer zu bändigen und musste entsprechend feinfühlig bedient werden. Hier geht es nun um eine Schaltungsvariante, die eine deutlich angenehmere Rückkopplung ermöglicht.

Die Schaltung

Das entscheidende Merkmal ist der Anschluss der Kathode, die hier nicht an Masse liegt, sondern an einer unteren Anzapfung der Spule. Dadurch wird das HF-Signal phasengleich in die Spule zurückgekoppelt, und die Schaltung kann wie ein Oszillator wirken bzw. den Schwingkreis entdämpfen. Diese Art des Oszillators nennt man "ECO-Schaltung".

In diesem Fall sind Widerstand und Kondensator im Gitterkreis parallel geschaltet, was aber ohne Belang ist, wie bei den Vorüberlegungen ausgeführt wurde. Besondere Beachtung verdient das Schirmgitter. Die Spannung an diesem Gitter kann mit Hilfe des Potentiometers eingestellt werden, wodurch gleichzeitig die Steilheit der Röhre, also praktisch der Verstärkungsfaktor beeinflusst wird. Je niedriger diese Spannung ist, desto geringer verstärkt die Röhre, desto geringer macht sich aber auch die Rückkopplung bemerkbar.

Vorteilhaft bei dieser Schaltungsart ist der vergleichsweise weiche Rückkopplungseinsatz. Außerdem ist die Rückkopplung nicht so stark frequenzabhängig, so dass sie wesentlich einfacher zu bedienen ist. Das ECO-Prinzip hat aber auch einen Nachteil: Das Dämpfen der Rückkopplung geht auf Kosten der Verstärkung, mit der Folge, dass insgesamt die Lautstärke spürbar schwächer ist als bei der Standardschaltung.

Bei bestimmten Antennenkopplungen kann es vorkommen, dass sich die Eigenschwingungen selbst dann nicht unterdrücken lassen, wenn die Schirmgitterspannung ganz heruntergedreht wird. Hier hilft nur die Dämpfung des für die Rückkopplung zuständigen Spulenteils mit einem Parallelwiderstand (zwischen Kathode und Masse). Je kleiner der Widerstand, desto stärker wird die Rückkopplung gedämpft. U.U. kann man bis zu 220 Ohm heruntergehen.


Diese Schaltung ist sehr gut geeignet, die Wirkung der Rückkopplung in Abhängigkeit von der Antenne zu beobachten. Bei kurzer Antenne oder loser Ankopplung ist die Rückkopplung besonders wirksam. Der Schwingkreis wird also umso nachhaltiger unterstützt, je geringer er durch die Antenne belastet wird, d.h. je trennschärfer er ist. Infolgedessen muss dann die Rückkopplung zurückgenommen werden, was bei dieser Schaltung eine Verringung der Verstärkung nach sich zieht. Und da kurze oder lose angekoppelte Antennen ohnehin nur ein schwächeres Signal liefern, wird u.U. nichts zu hören sein. Wie bei kaum einer anderen Schaltung kommt es hier auf das richtige Maß der Antennenkopplung an. Im Zweifelsfall sollte man besser "etwas mehr Antenne nehmen" und die Trennschärfe mit dem Rückkopplungsreger herstellen.

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