Inhalte
Entsprechend der Fächerung des Systems gibt es keinen durchgehenden, vom Einfachen zum Schwierigen fortschreitenden Lehrgang. Aber auch innerhalb der einzelnen Anleitungsbücher wird nicht streng lehrgangssmäßig verfahren, sondern es wird eine Reihe von Experimenten beschrieben, die sich mehr oder weniger eng um den Themenschwerpunkt ranken. Als Beispiel hier ein Blick in das Inhaltsverzeichnis des Anleitungsbuches "Optoelektronik und Solartechnik":
Das Spektrum der Versuche ist relativ breit angelegt. So werden
(natürlich) optoelektronische
Bauteile untersucht und einfache Anwendungsschaltungen damit aufgebaut.
Andere Versuche haben nur am Rand etwas mit Optoelektronik zu tun, wie z.B. der
Gleichspannungswandler (Versuch 40). Diese Grundschaltung bietet sich an dieser
Stelle einfach an, weil Solarzellen nur eine niedrige Spannung liefern.
Interessant auch der astabile Multivibrator (Versuch 20), bei dem es sich
keineswegs um eine Standardschaltung handelt. Die hier vorgestellte Schaltung
arbeitet nämlich mit optischer Kopplung unter Verwendung eines Lichtleiters.
In ähnlicher Weise sind auch die anderen Anleitungsbücher inhaltlich gegliedert. Die Versuche zur "KFZ-Elektronik" etwa lassen sich zwar alle mit dem Auto in Verbindung bringen, aber sie sind nicht nur in diesem Zusammenhang interessant. Wer z.B. etwas über die Grundlagen der Leistungssteuerung (Thyristor, Diac usw.) erfahren möchte, findet hier eine Fülle von Anregungen.
Darstellung der Versuche
In der Regel verwenden Experimentiersysteme zwei Darstellungsformen: das abstraktere Schaltbild zur Erklärung der Zusammenhänge und eine konkretere Aufbauskizze. Letztere soll eine Hilfe sein, um auch ohne "Schaltbildverständnis" bzw. bei problematischen Versuchsanordnungen zum Erfolg zu kommen. Häufig sind solche Aufbauskizzen allerdings sehr unübersichtlich und verworren. Das Lectron-Prinzip erlaubt eine verblüffend klare Versuchsdarstellung:
Der Lautsprecherbaustein als Beispiel. Links ein Foto des Bausteins,
rechts die vereinfachte
Darstellung für die Aufbauskizze.
Schaltbild oder Aufbauskizze?
Es ist beides gleichzeitig.
In dieser Form werden alle Versuche in den
Anleitungsbüchern dargestellt. Und auch der Versuchsaufbau ist praktisch
identisch
mit dieser Skizze. Man kann sagen: Der Versuchsaufbau ist das Schaltbild.
Gestaltung
Die Anleitungsbücher sind durchweg sehr straff gestaltet, und zwar zweiteilig. Zu jedem Versuch gibt es eine Versuchsbeschreigung und eine Aufbauskizze (= Schaltbild). In den meisten Anleitungsbüchern sind die Teile auf je einer Seite untergebracht, auch wenn die Darstellungen nicht seitenfüllend sind. Nachstehend ein Beispiel aus dem Anleitungsbuch zum Startsystem. (Der Text ist zwar kaum zu lesen, aber es geht hier ja um die Gestaltung)
Wie man sieht, hat das Design bei Lectron einen hohen Stellenwert, auch wenn es um das Anleitungsbuch geht.
An einigen Stellen sind Theorieseiten eingeflochten. Nicht immer lässt sich erforderliches Hintergrundwissen in einer Versuchsbeschreibung vermitteln. Das Beispiel ist dem Anleitungsbuch zum Einsteigersystem entnommen.
Schwierigkeitsgrad
Bleibt noch zu klären, an wen sich das Lectron-System richtet. Keine Frage, bezüglich der Handhabung der Bausteine ist das System schon für Kinder geeignet. Doch wie sieht es mit dem Verständnis der Versuche aus? Hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Kästen. Während das Startsystem und die Kästen der ersten Ausbaustufe mehr oder weniger für Anfänger geeignet sind, erfordern die Kästen der höheren Ausbaustufen doch einiges an Vorwissen und Lernbereitschaft.
Zunächst
ein Beispiel aus dem Anleitungsbuch zum Einsteigersystem. Es geht um
einen einfachen Versuch zur Verstärkerwirkung des Transistors.
Dass hierbei nicht das häufig benutzte "Schleusenmodell"
bemüht wird, muss nicht unbedingt nachteilig sein.
Unten der Text zu nebenstehendem Versuchsaufbau.
Nun eine Versuchsbeschreibung aus dem Anleitungsbuch zum Kasten "Operationsverstärker".
Hier
geht es schon stärker zur Sache. Der Kasten wendet sich eindeutig
an ambitionierte Benutzer, die auch vor theoretischen (mathematischen)
Zusammenhängen nicht zurückschrecken.
Ähnliches gilt für die Ausbaukästen "Schwellwert- und
Majoritätslogik" und "Zähler und Schrittmotor". Diese
Kästen dürften sich vorwiegend - wenn auch nicht
ausschließlich - für Ausbildungszwecke eignen.