Radioschaltpult 3 - Das Konzept

Wenn es darum geht, ohne großen Aufwand ein Experimentiergerät zu bauen, führt kaum ein Weg an den Steckplatinen (Breadboards) vorbei. Sie sind preiswert, flexibel und lassen sich nach Belieben zu einer Experimentierumgebung ausbauen.

Das Gerät besteht aus mehreren Teilen:

  • Grundplatte. Darauf sind die Steckplatinen sowie die Röhrenfassungen nebst den zugehörigen Anschlussstiften montiert. Unterhalb der Platte ist ein Batteriehalter für die Stromversorgung montiert.
  • Spulenplatte. Sie wird neben die Grundplatte gestellt und enthält entweder eine fest montierte Mittelwellenspule oder eine Mehrfachbuchse zum Aufstecken verschiedener Spulen. Es kann darauf auch ein Drehkondensator montiert werden.
  • Frontplatte. Sie wird vorne an die Grundplatte geschraubt und nimmt nach Bedarf alles auf, was bedient werden muss: Potentiomenter, Drehkos, Schalter usw.
  • Röhren-Stromversorgung. Sie wird neben die Grundplatte gestellt und liefert eine Anodenspannung von etwa 50 V sowie Heizspannungen von 6 V bzw. 12 V.

Dieses Konzept muss nicht unbedingt eingehalten werden; so läßt sich z.B. die Spulenplatte ohne weiteres mit der Grundplatte in einem Gerät unterbringen.

Grundplatte

Die folgende Abbildung zeigt den schematischen Aufbau der Grundplatte. Sie hat eine Größe von 20 x 20 cm. Höhe: 2 cm.


In der Mitte sind zwei Steckplatinen (lange Ausführung) angebracht, darüber 4 Röhrenfassungen, und zwar zwei 9-polige Novalfassungen und zwei 7-polige Miniaturfassungen. Darunter befinden sich die Anschlüsse zu den Röhrenfassungen, immer mit Doppelkontakten. Jeweils eine Noval- und Miniaturfassung sind parallel verdrahtet, so dass insgesamt nur 2 Röhren benutzt werden können, aber in beliebiger Kombination. So reichen pro Röhrenblock 9 Doppelanschlüsse, von denen die Miniaturfassungen nur die ersten 7 belegen.

Rechts neben dem Röhrenteil liegen die Anschlüsse für einen Hörer, oben eine Klinkenbuchse, darunter zwei Banananbuchsen 4 mm. Bananenbuchsen und Klinkenbuchse sind parallel geschaltet.

Bleiben noch die Anschlüsse rechts unten. Sie sind mit dem Batteriehalter verbunden, der 8 Mignonzellen aufnimmt. Jeweils nach 2 Zellen erfolgt ein Abgriff, so dass die Spannungsreihe 3, 6, 9 und 12 V zur Verfügung steht. Der Dreifachanschluss liegt an Masse.


Die Spulenplatte

Im Zentrum der Platte ist eine 13-polige DIN-Buchse zum Aufstecken verschiedener Spulen montiert. Die zugehörigen Anschlüsse liegen am rechten Rand, alle wieder mit Doppelkontakten. Die Anschlussbelegung der DIN-Buchse geht aus der Numerierung hervor.

Zusätzlich enthält die Platte noch zwei Bananenbuchsen für Antenne und Erde.

Größe der Platte: 10 x 16 cm.

Eine größere Ausführung der Spulenplatte. Unterhalb der Spule ist noch ein Luftdrehko montiert.

Mit den Abmessungen 10 x 20 cm passt die Platte genau zur Grundplatte.

Wie bereits erwähnt, kann anstelle der DIN-Buchse auch eine Spule fest montiert werden.


Stromversorgungsplatte für Röhren

Ein Printtrafo 2 x 6 V (insgesamt 10 W) liefert den Strom. Die Sekundärwicklungen sind in Reihe geschaltet, so dass entweder 6 V oder 12 V für die Heizung abgegriffen werden können.

Die Anodengleichspannung wird durch einen Spannungsvervielfacher erzeugt. Abgriffe gibt es nach jeder Stufe der Kaskade. Anodenspannungen und Heizspannungen haben einen gemeinsamen Masseanschluss.

Oberhalb des Trafos befinden sich die Netz-Gerätebuchse sowie der Netzschalter. Im Gegensatz zu den anderen Platten enthält diese aus naheliegenden Gründen eine Bodenplatte.

Größe: 10 x 16 cm.


Die Frontplatte

Eine genaue Beschreibung der Frontplatte erübrigt sich, denn sie kann so ähnlich gestaltet und montiert werden wie beim Mini-Experimentiergerät. Ich selber habe überhaupt keine Frontplatte angefertigt, da ich die Grund- und Spulenplatte einfach in das Radio-Schaltpult 2 einsetze.

Vorschlag für eine Standardbestückung der Frontplatte:

  • Luftdrehko 500 pF (falls nicht auf Spulenplatte montiert)
  • Zweitdrehko 500 pF oder kleiner (für Rückkopplung, Antennenkopplung, Zweikreiser usw.)
  • Potentiometer (lin) 1 k - 10 k - 100 k - 1 M
  • Potentiometer (log) 4,7 oder 10 k (für Lautstärkeregelung)
  • Doppel-Kippschalter ein/aus (für Stromversorgung)

An oder hinter der Frontplatte lassen sich noch weitere Dinge befestigen:

  • Kleiner Lautsprecher
  • Übertrager
  • IC-Verstärker
  • Buchsen für Stromanschlüsse

Doch hierbei will ich nicht in die Einzelheiten gehen; diese Dinge kann jeder nach Bedarf und Vorlieben selber gestalten. Sollte der Platz auf der Frontplatte nicht reichen, lässt sich problemlos eine zweite Platte rechts an der Grundplatte befestigen - oder man fertigt einen weiteren Rahmen an, passend zu Grund- und Spulenplatte.

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