Vergleich der verschiedenen Schaltungstopologien

Beim folgenden Vergleich geht es um die Leistungsfähigkeit der verschiedenen topologischen Ansäze. Technische Belange wie die Qualität der Kontakte oder die Stabilität der Bausteine spielen hierbei keine Rolle.

Da kaum zu vermeiden ist, dass subjektive Wertungen mit einfließen, kann es sich nur um einen groben Vergleich handeln. Aber er könnte helfen, auf einige Stärken oder Schwächen aufmerksam zu werden.

Übersichtlichkeit des Versuchsaufbaus

Je übersichtlicher ein Versuchsaufbau ist, desto eher kann der Bezug zum Schaltbild hergestellt werden. Für das Verständnis der Schaltung der Schaltung ist es wichtig, dass man sich in dem Versuch zurechtfindet. Außerdem wird die Fehlersuche durch übersichtlichen Aufbau erheblich erleichtert. Gewichtung: 5

offenes Verdrahtungssystem
geschlossenes Verdrahtungssystem
Knotenraster (Kreuz, Quadrat, Streifen)
parallele, dicht angeordnete Kontaktschienen (Steckplatine)
Kopplungsraster

Nachbausicherheit

Eine Versuch muss auch dann sicher aufgebaut werden können, wenn das Verständnis der Schaltung fehlt. Dabei spielt eine große Rolle, wie übersichtlich der Versuchsaufbau im Anleitungsbuch dargestellt werden kann. Gewichtung: 4 Punkte

offenes Verdrahtungssystem
geschlossenes Verdrahtungssystem [1]
Knotenraster (Kreuz, Quadrat, Streifen)
parallele, dicht angeordnete Kontaktschienen (Steckplatine) [2]
Kopplungsraster

[1] unter der Voraussetzung, dass die Kontakte übersichtlich numeriert sind und eine Verdrahtungsliste vorhanden ist.

[2] Abwertung wegen des gedrängten Aufbaus, der kaum eine Versuchsdarstellung zulässt; außerdem wegen der starken Abhängigkeit des Aufbaus von den jeweilig benutzten Komponenten

Planungsaufwand bei eigenen Versuchen

Eigene Versuche sollen möglichst schnell und unkritisch aufzubauen sein. Einige Systeme erfordern vorausschauendes Überlegen, wie die Bauteile anzuordnen sind. Das kann zwar eine Herausforderung sein, aber die ist sachfremd und kann die Durchführung eigener Versuche blockieren, vor allem, wenn Korrekturen und Umbauten erforderlich sind. Gewichtung: 3. Wertung: Je mehr Aufwand, desto weniger Punkte.

offenes Verdrahtungssystem
geschlossenes Verdrahtungssystem
Knotenraster (Kreuz, Quadrat, Streifen)
parallele, dicht angeordnete Kontaktschienen (Steckplatine)
Kopplungsraster

Austauschbarkeit von Bauteilen

Ein wesentliches Element des Experimentierens ist das Abändern von Schaltungsteilen, meistens das Umdimensionieren von Kondensatoren und Widerständen. Dieses sollte deshalb schnell und ohne großen Aufwand möglich sein. Gewichtung: 3

offenes Verdrahtungssystem
geschlossenes Verdrahtungssystem
Knotenraster (Kreuz, Quadrat, Streifen) [3]
parallele, dicht angeordnete Kontaktschienen (Steckplatine) [3]
Kopplungsraster [3]

[3] keine Höchstpunktzahl, da u.U. kleiner Umbauten erforderlich sind

Kompaktheit des Versuchsaufbaus

Je weniger Platz eine Schaltung einnimmt, desto umfangreichere Schaltungen lässt das Gerät zu. Gewichtung: 2

offenes Verdrahtungssystem
geschlossenes Verdrahtungssystem
Knotenraster (Kreuz, Quadrat, Streifen)
parallele, dicht angeordnete Kontaktschienen (Steckplatine)
Kopplungsraster

Identifizierung von Bauteilen

Für das Funktionieren eines Versuchs ist es wichtig, dass die richtigen Bauteile gegriffen werden. Hier sind alle Systeme im Vorteil, die eine gut lesbare Etikettierung zulassen. Gewichtung: 4

offenes Verdrahtungssystem
geschlossenes Verdrahtungssystem [4]
Knotenraster (Kreuz, Quadrat, Streifen)
parallele, dicht angeordnete Kontaktschienen (Steckplatine)
Kopplungsraster

[4] Abwertung, da trotz Beschriftung Verwechslungsgefahr besteht

Zusammenfassung:

offenes Verdrahtungssystem 46 (14)
geschlossenes Verdrahtungssystem 39 (12)
Knotenraster (Kreuz, Quadrat, Streifen) 74 (20)
parallele, dicht angeordnete Kontaktschienen (Steckplatine) 36 (13)
Kopplungsraster 77 (20)

Die ersten Zahlen berücksichtigen den Gewichtungsfaktor. In Klammer dahinter steht die Punktzahl ohne Gewichtung. Beide Auswertungen zeigen ein ähnliches Bild. Der Vorsprung der Rastersysteme ist ebenso wenig überraschend wie das relativ schechte Abschneiden der Steckplatinen. Die Vorteile von Steckplatinen liegen woanders: in der preiswerten Beschaffung, in der fast unbegrenzten Ausbaufähigkeit, in der Griffbereitschaft, in der universellen Anwendbarkeit. Das alles sind Aspekte, die im Rahmen von einfach handhabbaren, geschlossenen Experimentiersystemen keine dominierende Rolle spielen.

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