Rastersysteme arbeiten nach einem anderen Prinzip als Verdrahtungssysteme. Zur Verbindung werden keine Strippen verwendet, sondern der Kontakt wird über die Grundplatte hergestellt, indem die Bauteile in einem sinnvollen Raster von Klemmen oder Buchsen befestigt werden. Die Grundplatte hat somit eine doppelte Funktion: Sie ist zugleich Bauteilträger als auch Leitungsnetz.
Rastersysteme haben entscheidende Vorteile:
- Sie ermöglichen prinzipiell einen übersichtlicheren Schaltungsaufbau. Das wird weiter unten noch deutlich werden.
- Bauteile können in einer Schaltung leicht ausgetauscht werden. Dabei braucht man keine Verbindung zu lösen. Wenn man z.B. verschiedene Kondensatorwerte ausprobieren möchte, kann das bei einem "strippenorientierten" System ziemlich nerven; beim Rastersystem zieht man das Bauteil heraus und steckt das andere dafür hinein.
Vom Schaltbild zum Raster
Als
Ausgangspunkt nehmen wir das Schaltbild einer einfachen
NF-Verstärkerstufe. Eine solche Darstellung ist
bekanntermaßen übersichtlich, und die Funktion der Schaltung
kann anhand des Schaltbildes gut erklärt werden. Es gibt keine
Darstellung, die den Stromverlauf deutlicher zeigt als das Schaltbild.
Wenn es also gelingt, etwas von dieser Übersichtlichkeit auf den
Versuchsaufbau zu übertragen, ist viel gewonnen.
Gegenüber
dem Schaltbild oben hat sich kaum etwas verändert, nur die
Verbindungsstellen ("Knoten") werden hier in einem streng quadratischen
Raster angeordnet. Eine solche regelmäßige Anordnung (sie
muss nicht unbedingt quadratisch sein) bildet die Basis für ein
"schaltbildnahes" Aufbausystem in Rastertechnik. Man erkennt hier auch,
dass die "Strecken" zwischen den einzelnen Knoten durch Bauteile oder
einfache Verbindungen gebildet werden. Entscheidend: Jeder Knoten hat
seinen festen Platz, so dass er auf der Grundplatte durch eine fest
montierte Klemme oder durch eine Gruppe von Buchsen repräsentiert
werden kann.