Während Breadboards heute (2006) noch käuflich zu erhalten sind, wird die Hirschmann-Platte nicht mehr gebaut. Der markanteste Unterschied zwischen den beiden Platten ist (bzw. war) sicherlich der Preis. Die Hirschmann-Platte kostete schon vor einigen Jahrzehnten runde 200 DM, allerdings im Set mit einigem Zubehör. Obwohl ein direkter Preisvergleich nicht mehr möglich ist, kann man doch annähernd feststellen, dass die Hirschmann-Platte heute rund 5 - 8 mal so teuer wäre wie ein entsprechendes Breadboard.
Auch abgesehen vom Preis scheint das Breadboard nur Vorteile gegenüber der Hirschmann-Platte zu haben: Es ist feiner gerastert, enthält also wesentlich mehr Kontakte; es lässt sich besser aneinanderreihen; es erlaubt das direkte Aufstecken von ICs.
Doch diese Vorteile äußern sich nur bei oberflächlicher Betrachtung. Wer (wie ich) intensiv mit beiden Platten gearbeitet hat, kommt schnell zu einem anderen Urteil. Trotz der gröberen Rasterung beanspruchen die Schaltungen auf der Hirschmann-Platte nicht mehr Raum als auf einem Breadboard. Das liegt an der gut durchdachten Anordnung der Kontaktschienen.
Die beiden Abbildungen zeigen, wie man z.B. einen Transistor aufstecken kann. Links das Breadboard, rechts die deutlich flexiblere Hirschmann-Platte:
Ebenso wichtig wie die Anordnung der Kontakte ist ihre Qulität, und auch in dieser Hinsicht gibt es erhebliche Unterschiede.
Das nebenstehende Bild macht deutlich, wodurch die Hirschmann-Platte den
üblichen Steckplatinen überlegen ist.
Oben die großzügig dimensionierten Kontaktfedern der Hirschmann-Platte. Sie können sowohl dünne Drähtchen ab etwa 0,3 mm als auch kräftige Lötstifte bis 1,3 mm aufnehmen.
Unten die Kontaktfedern einer Steckplatine. Sie sind kurz, relativ unelastisch und bieten nur einen geringen Spielraum, was den Durchmesser der Anschlussdrähte betrifft.
Facit:
Ich persönlich würde immer die Hirschmann-Platte vorziehen, trotz des erheblich höheren Preises. Schade, dass sie nicht mehr gebaut wird.