Anleitungsbücher und Lehrgang

Die Anleitungsbücher zum Elektronik-Labor X tragen den Titel "Telekosmos-Praktikum". Diese etwas anspruchsvolle Bezeichnung wird aber dem Inhalt durchaus gerecht, denn es handelt sich in der Tat um eine Art Praktikum, also einen experimentellen Lehrgang. Die Anleitungsbücher sind systematisch aufgebaut, ohne dass die theoretische Komponente allzu dominant wird. Man könnte es so formulieren: Das Telekosmos-Praktium enthält eine Fülle von Versuchsbeschreibungen und Informationen, die thematisch und didaktisch geordnet dargeboten werden.

Zur Gestaltung der Bücher (etwas größer als Din A5) gibt es nicht viel zu sagen. Die Bücher sind angenehm schlicht gestaltet und beschränken sich auf Schaltbilder, Aufbauskizzen und erläuternden Text. Gelegentlich sind noch Diagramme oder einfache Formeln eingestreut. Textpassagen, die sich nicht direkt auf die Versuche beziehen, sondern Hintergrundinformationen enthalten, sind etwas kleiner und enger gedrückt, ein dezenter Hinweis, dass man die Kapitel auch überschlagen kann.

Auch zum Stil gibt es wenig zu sagen. Wie in all seinen Büchern versucht Heinz Richter, die Zusammenhänge möglichst verständlich und einfach zu erklären, auch wenn sie komplizierter sind. Dass Richter vor komplizierteren Sachverhalten nicht gleich zurückschreckt, dürfte ebenfalls bekannt sein. Ob er mit seiner Art, die Dinge zu erklären, immer die Auffassungsweise des Lesers trifft, ist eine andere Frage, die hier aber nicht diskutiert werden soll.

Um den Versuchsaufbau zu erleichtern und vor allem auch Experimentierenden, die Probleme mit dem Lesen von abstrakten Schaltbildern haben, zum Erfolg zu verhelfen, wird wie üblich das Schaltbild durch eine Aufbauzeichnung ergänzt. Naturgemäß sind aber "verdrahtete" Versuchsaufbauten nur schwer in übersichtlicher Form darstellbar. Sicher, man kan schon mal die Bauteile entsprechend der Vorlage aufstecken, doch das Nachvollziehen der Leitungsführung erfordert viel Aufmerksamkeit und Konzentration.

Aufbauzeichnung

Einige Leitungen lassen sich nur schwer verfolgen. Verwirrend ist dabei die harte Darstellung des Grundplattenrasters und der Bauteile. Es wäre sicherlich besser gewesen, diese Teile der Zeichnung blasser darzustellen.

Aber auch die Form des Schaltbildes ist nicht optimal:

Schaltbild, stromkreisorientierte Darstellung

Heinz Richter verwendet noch die klassische, stromkreisorientierte Darstellungweise, ber der sowohl die Masseanschlüsse als auch die Stromversorgungspunkte unten herausgeführt werden. Diese Form des Schaltbilds war schon zu Zeiten des Telekosmos-Praktikums nicht mehr durchweg üblich, weil die potentialorientierte Darstellung (Masse unten, Plus oder Minus oben) verständlicher und übersichtlicher ist. Doch Richter hat in all seinen Büchern die stromkreisorientierte Schaltbildform bevorzugt und die Schaltungsbeschreibungen darauf abgestimmt. Wenn ein Sachbuchautor sich stringent an gewohnte Darstellungsformen hält, kann man das auch positiv sehen.

Die Inhaltsverzeichnisse

Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden die zum Teil recht umfangreichen Inhaltsverzeichnisse hier nicht in allen Einzelheiten wiedergegeben. Die Auflistung der Kapitelüberschriften dürfte reichen, um einen Eindruck vom Inhalt des Telekosmos-Praktikums zu vermitteln. Um die Lesbarkeit zu verbessern, wurden ferner die römischen Zahlen durch arabische ersetzt.

Telekosmos-Praktikum Teil 1 (XG)

A. Wir richten unser Experimentierlabor ein

B. Elektrotechnik, in Versuchen erlebt
1. Am Anfang war der Gleichstrom
2. Wechselstrom - überall
3. Elektrische und magnetische Felder - unsichtbare Geister
4. Halbleiterbauteile - Fundamente der Radiotechnik und Elektronik

C. Mit Halbleiterdioden auf du und du
1. Wie sich Dioden in der Praxis verhalten
2. Mitten hinein in die Diodenpraxis

D. Mit dem Transistor ist alles zu machen
1. Der Transistor wird durchleuchtet
2. Transistoren können verstärken
3. Töne aus der Ferne - mit Transistoren
4. Transistoren erzeugen Schwingungen
5. Elektronik, Tummelplatz der Transistoren
6. Meßgeräte, Zollstöcke der Elektronik
7. Wir steuern mit Lichtstrahlen
8. Wenn unser Freund auch einen Experimentierkasten hat

Telekosmos-Praktikum Teil 2 (XS)

A. Wir ergänzen unser Elektronik-Labor

B. Überall im täglichen Leben: Niederfrequenzverstärker
1. Die Grundschaltungen muss man gut kennen
2. Niederfrequenzverstärker - nützlich im Alltag
3. Für Feinschmecker: Ein Abstecher in Spezialgebiete

C. Geradeausempfänger in jeder Menge
1. Einkreiser mit leistungsfähigen Endstufen
2. Transistor-Zweikreiser - nicht ganz unproblematisch

D. Empfänger unserer Zeit: Der Superhet
1. Siegeszug des Überlagerungsempfängers
2. Schaltungen ohne Zwischenfrequenzverstärker
3. Schaltungen mit Zwischenfrequenzverstärker
4. Interessante Zusatzversuche

E. Abstecher in die Technik der HF-Generatoren
1. Wichtige und interessante Grundversuche
2. Schaltungsvarianten aus der Technik der Schwingungserzeugung
3. Schwebungsgenerator als Mädchen für alles

F. Die RC-Phasenschieberschaltungen, ein wichtiges Sondergebiet
1. Die klassischen Phasenschiebergeneratoren
2. Wien-Brücke und Doppel-T-Glieder als vielseitige Helfer

G. Wenn auch ein KOSMOS-RADIOMANN vorhanden ist

Telekosmos-Praktikum Teil 3 (XR)

A. Wir ergänzen unser Elektronik-Labor durch neue Teile

B. Einfache, aber wichtige Grundschaltungen und Begriffe
1. Selbsttätige elektronische Schalter (Astabile Multivibratoren)
2. Schaltungen, die man erst "anschießen" muß (Getriggerte Impulssysteme)
3. Immer wiederkehrend - Grundschaltungen der Elektronik

C. Die Zeit, das große Rätsel (Zeitfunktionale Schaltungen)
1. Elektronische Universaluhren
2. Die magische Sekunde (Zehntelsekunden-Bereich)

D. Der Zauberer Schall (Messen, Steuern und Regeln mit akustischen Impulsen)
1. Ein getreuer Diener (Tonfrequenzgesteuerter Schalter)
2. Unsichtbar, aber meßbar (Akustische Messungen)
3. Schall im Alltagsleben (Akustische Messung anderer physikalischer Größen)

E. Lichtstrahlen als wertvolle Helfer
1. Das Licht gibt Befehle (Fotoelektronische Steuer- und Regelschaltungen)
2. Mit Licht kann man messen (Fotoelektronische Messungen)
3. Blitzen muß man können (Wechsellicht-Indikatoren)
4. Licht und Regelung gehören zusammen (Fotoelektronische Regelschaltungen)

F. Was Wärmestrahlen alles können
1. Temperaturmessung ohne Quecksilberfaden
2. Temperaturen als Botschafter (Signalisierung mit Temperaturen)
3. Wir steuern und regeln mit Wärme
4. Die Wärme kann noch mancherlei (Weitere Versuche zur Wärmelektronik)

G. Briefwaagen und Zollstöcke werden überflüssung (Messung mechanischer Größen)
1. Elektronisch erfühlte Mechanik
2. Was unsere Kopfhörerschaltung verarbeiten kann
3. Elektronische Druckknöpfe

H. Schlagworte der Jetztzeit: Analog und Digital
1. Die Elektronik kann denken (Logische Schaltungen)
2. Zweierlei Messen und Zählen (Digitales und analoges Zählen und Messen)
3. Elektronisches Rechnen in aller Munde

I. Wir durchstreifen die sonstige Elektronik
1. Wir simulieren andere Halbleiter-Bauelemente
2. Einige elektronische Leckerbessen

Telekosmos-Praktikum Teil 4 (XU1 und XU2)

A. Wir ergänzen unser Elektronik-Labor durch weitere Teile

B. Im Reich des Peter Stuyvesant
1. Das Geräusch der großen weiten Welt
2. Tuchfühlung mit der Kurzwellentechnik
3. Wie bei den Astronauten (Telemetrie-Versuche)
4. Hinein in das weltweite Gezwitscher
5. Ein Super ist und bleibt ein Super

C. Im Zauberreich der Astronauten
1. Respektable Größen und Eigenschaften
2. UKW-Praxis, selbst erlebt
3. Telemetrie - erst bei UKW sinnvoll
4. Wir messen Wellenlängen mit dem Zentimetermaß
5. Bekanntschaft mit FM
6. Auf der Welle der Freude
7. Elektronisch geschalteter UKW-Empfänger

D. Fernsteuertechnik - reizvoll und zukunftsträchtig
1. Nicht nur für Astronauten - auch für Amateure
2. Endlich gehen wir in die Luft
3. Fernsteuerempfänger mit Pfiff
4. Fernsteuerempfänger mit elektronischer Schaltstufe
5. Echtes Telemetrieren mit Fernsteueranlagen

E. Für Besitzer der Ergänzungskästen XS und XR
1. Für XS-Besitzer: Achttansistor-Sechskreissuper
2. XR-Besitzer brauchen kein Hasch: Dreikanal-Lichtorgel
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