Radioschaltpult 3 - Kurzwellenspulen

Bei Kurzwellenspulen sollten nach Möglichkeit längere Zuleitungen vermieden werden. Deshalb ist es ratsam, sie direkt auf der Grundplatte aufzustecken. Zum Glück bereitet das aber keine Probleme.

Dieser Bauvorschlag geht auf B. Kainka zurück. Als Spulenkörper wird die Hülle eines Bananensteckers verwendet. Die Anschlüsse werden direkt mit den Stiften einer Stiftleiste verlötet. Die Spule mit 5 X 5 Windungen hat eine Induktivität von 2,8 uH und eignet sich - in Verbindung mit einem Drehko von 320 pF - vor allem zum Abhören des 49-m-Bandes. Ebenso müsste das 41-m-Band und wahrscheinlich (bei weit herausgedrehtem Drehkondensator) auch noch das 31-m-Band zu empfangen sein.

Als Draht wurde hier CuL-Draht von 0,6 mm Durchmesser verwendet. Bei Verwendung von dünnerem Draht würde die freitragende Spule nicht mehr so stabil sein. Im Gegensatz zum Vorschlag von B. Kainka empfehle ich, nur jeden zweiten Stift der Stiftleiste zu verwenden, um die Kapazität der Breadboard-Kontaktschienen zu "überspringen".

Diese etwas "fertigere" Form der Spule ist mit Draht von 0,4 mm Durchmesser gewickelt, diesmal auf einem Stück Filzstift. Die Anschlussdrähte werden auf einem kleinen Stück Streifenrasterplatte verlötet, ebenso die kürzeren Enden der Stiftleiste (einfach stumpf auflöten).

Ein gleichgroßes Stück Lochrasterplatte ohne Kupferauflage dient als Abdeckung. Die Spule lässt sich bequem greifen.

Hier die Spule mit aufgklebter Abdeckplatte. Zum Kleben eignet sich der fugenfüllende Kleber Stabilit Express.

Da die Spule wegen des dünneren Drahtes etwas kürzer ist als die zuerst vorgestellte, hat sie eine geringfügig höhere Induktivität (3 uH). Der Unterschied wirkt sich aber nicht stark aus.


Alternativen: Als Spulenkörper lassen sich beliebige Papp- oder Kunststoffröhrchen von 1 - 2 cm Durchmesser verwenden. Um die Windungszahl zu ermitteln, kann man den Elektronik-Rechner verwenden. Es sollte versucht werden, eine Induktivität von etwa 3 uH zu erzielen, was bei den wenigen Windungen allerdings wohl nur annähernd zu erreichen ist.

Wenn man den Bereich zwischen Kurz- und Mittelwelle abhören möchte, sollte die Induktivität etwa 30 uH betragen. Um dabei die Windungszahl zu begrenzen, kann der Durchmesser auf mindestens 2 cm vergrößert werden. Schließlich noch die kurzwelligeren Bänder, vorzugsweise das 19-m-Band. Die erforderliche Induktivität von 0,5 uH lässt sich über die Windungszahl kaum noch genau anzusteuern, und mehrere Anzapfungen sind ebenfalls nicht möglich. Hier dürfte es besser sein, mit einem kleineren Drehkondensator zu arbeiten. Außerdem sei darauf hingewiesen, dass die Induktivität geringer wird, wenn man die Windungen auseinander zieht.

Erfreulicherweise stellt die Herstellung einer KW-Spule überhaupt keinen Aufwand dar. Es spricht also nichts dagegen, schnell mal eine Spule mit mehr oder weniger Windungen zu wickeln und auszuprobieren. Das Ausprobieren ist jedoch leichter gesagt als getan, denn oft wissen wir beim Empfang eines Senders nicht mal, in welchem Band wir uns befinden. Da hilft nur eines: Wir stellen einen möglichst klaren Sender ein und suchen denselben auf einem "richtigen" Kurzwellenempfänger. Einfache, aber durchaus brauchbare Geräte mit Bandumschaltung gibt es schon ab etwa 50 Euro. Wer viel mit Kurzwellen experimentiert, wird diese Ausgabe gerne in Kauf nehmen.


Zwei Spulen für denselben Zweck. Oben die KW-Spule zum "Neuen Radiomann", quasi ein 1:1-Nachbau der Originalspule. Unten die Spule, um die Radiomann-Schaltung auf dem Radio-Schaltpult aufbauen zu können. Die Verringerung des Durchmessers hätte eine Erhöhung der Windungszahl erfordert, doch wegen des dünneren Drahtes und der damit verbundenen, geringeren Länge konnte die Windungszahl fast gleich bleiben (oben 2 x 10, unten 2 x 11).