Herstellung von Papphülsen für den Ferritstab

Es klingt eigenartig, aber die Herstellung der Papphülsen bereitet oft die meiste Arbeit. Die Hülse soll den Ferritstab möglichst eng umschließen und eine Länge von 10 cm haben. Eine solche Hülse wird man wohl kaum in irgendeiner Schublade finden, so dass nur der Griff zu Papier und Kleistertopf bleibt. Im folgenden beschreibe ich kurz, wie ich solche Hülsen herstelle.

1. Zuerst suche ich eine glatte Stahlstange mit genau demselben Durchmesser wie der Ferritstab. Der geeignete Fundort ist die Kiste, in welcher die Teile von ausgeschlachteten Druckern liegen. Herrliche Stahlwellen stecken in den Druckern.

2. Die Welle wird faltenfrei mit einer Lage dünner Plastikfolie umwickelt. Tesafilm hält die Folie zusammen.

3. Die Papierbahnen schneide ich aus normalem Kopierpapier grob zurecht (etwa 4 - 6 Bahnen Din-A4 längs).

4. Ich bestreiche die erste Bahn gleichmäßig mit Tapetenkleister und lasse den Kleister etwa 1 Minute lang einziehen. Dann rolle ich die Stange darüber und achte darauf, dass das Papier keine Falten wirft und sich verzieht.

5. Wenn auf diese Weise alle Bahnen aufgebracht sind, bestreiche ich das Ganze von außen noch einmal mit Kleister, damit sich nichts ablöst. Nun kann ich die Stange und anschließend die mit Kleister verschmierte Plastikfolie herausziehen.

6. Es bleibt nur noch das Trocknen, aber da gibt es noch einiges zu beachten. Nachdem die Oberflächen innen und außen abgetrocknet sind, muss unbedingt für einige Stunden die Stange wieder hineingeschoben werden, sonst wird die Röhre krumm. Das gilt auch für die nächsten Tage: Die meiste Zeit muss mit Stange getrocknet werden. Das Trocknen braucht seine Zeit, aber "luftgetrocknete" Röhren sind die besten.

7. Das Ergebnis ist eine Pappröhre von sehr guter Stabilität. Ich säge sie mit einem feinen Laubsägeblatt auf richtige Länge und schleife die Schnittflächen mit feinem Schleifpapier. Bleibt noch das Finish für schöneres Aussehen und eine strapazierfähige Oberfläche: Grundieren mit Schnellschliffgrund (wie bei Holz), leichter Schliff und schließlich das Lackieren.

 

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